Wieso positive Verstärkung?
Wir sind es gewohnt unseren Hunden immer "Nein" zu sagen wenn sie unerwünschtes Verhalten zeigen.
Ein Nein gibt dem Hund jedoch nicht die Information was er tun soll.
Anstatt den Hund immer wieder in ein Fehlverhalten laufen zu lassen, um es dann zu korrigieren, bringen wir ihm ein alternatives Verhalten bei welches wir uns wünschen. Dieses kann der Hund später in der jeweiligen Situation selbstständig ausführen.
Bevor wir an einem Symptom arbeiten, müssen wir uns jedoch mit der Ursache des Verhaltens auseinander setzen. Nur so ist es uns möglich das Problem nachhaltig zu lösen. Würden wir hier mit Strafe arbeiten um ein Symptom zu unterdrücken deren Ursache z. B auf Angst beruht, wäre dieses Symptom für uns zwar unter Umständen nicht mehr ersichtlich, für den Hund ist die Emotion Angst aber nach wie vor da. Oft kommt dann noch die Angst vor Strafe des Menschen dazu.
Früher oder später wird also ein neues Symptom entstehen.
"Der Hund macht das aus Liebe zu mir, er möchte mir gefallen". Ein schöner Gedanke doch so einfach ist es leider nicht. Oder würden wir ohne Gehalt arbeiten gehen?
Arbeit macht Spaß wenn sie sich auszahlt.
Wenn der Hund uns tolles Verhalten zeigt, ist es nur fair ihn dafür zu belohnen.
Zum Einen stärkt es sein Selbstbewusstsein und er hat dabei Freude. Dadurch wird er das Verhalten immer öfter und vor allem, gern zeigen.
Zum anderen stärkt es unsere Bindung, das Vertrauen in uns, das Selbstvertrauen des Hundes und wir verändern die Emotionslage in der jeweiligen Situation.
Abgesehen davon profitieren Hunde sehr davon ihr Futter durch Kooperation, schnüffeln und erkunden zu erarbeiten. Doch es gibt natürlich eine breite Auswahl an unterschiedlichen Belohnungsmöglichkeiten. Auch Distanz kann belohnend sein.
Damit ein Hund sich wohl und sicher fühlen kann braucht er Erwartungssicherheit und eine klare Kommunikation.
Und damit wir uns wohl fühlen können brauchen wir Vertrauen zu unserem Hund.
Er soll kommen wenn man ihn ruft, locker an der kurzen und langen Leine gehen, an jedem Hund und Menschen problemlos vorbei, wir wollen ihn überall hin mitnehmen und dabei soll er sich möglichst ruhig verhalten und gut anpassen.
Er stets freundlich sein, beim Tierarzt soll er sich entspannt behandeln lassen und noch vieles mehr.
Also jede menge Ansprüche die wir an unsere Hunde stellen.
Ist auch verständlich, denn sonst würde der Alltag nicht funktionieren und es kann potentiell gefährlich werden.
Wir sollten uns dennoch vor Augen halten was unsere Hunde alles leisten müssen und sollten sie dabei unterstützen.
Wir setzen Grenzen, geben Freiraum, stellen Regeln auf und wir belohnen.
Es liegt an uns ihnen beizubringen wie sie sicher und selbstbewusst Lösungen entwickeln.
Der Erfolg und die tiefe, liebevolle Beziehung die daraus entsteht ist jedes Training wert!